Der Umstieg vom Auto auf die Schiene hat den größten umwelt- und klimapolitische Nutzen. Hierzu muss das ÖPNV-Angebot vom Landkreis Calw in den Großraum Stuttgart größer, flexibler und zuverlässiger werden. Die Weichenstellung hierfür muss jetzt erfolgen.
Wofür wir uns einsetzen:
Auf Antrag der SPD-Fraktion im Kreistag wurde eine unabhängige Machbarkeitsstudie für die Schienenverbindung von Nagold nach Herrenberg beauftragt. Die Untersuchung des Verkehrswissenschaftlichen Instituts (Uni Stuttgart) ergab klare Vorteile für das „Stadtbahnkonzept“.
Im Vergleich zu anderen untersuchten Varianten ist dieses Konzept am effizientesten und am wirtschaftlichsten. Im Gegensatz zu der seit Jahren diskutierten „MEX-Variante“ würden von ihr zusätzlich einwohnerstarke Gemeinden sowie der Industrieparks – ING und Nagold-Wolfsberg profitieren.
Dies wäre nicht nur für den Pendlerverkehr nach Stuttgart, sondern auch für den Gegenverkehr in das Obere Gäu eine attraktive Alternative zum Auto.
Zudem wären Optionen zur Streckenverlängerung bis Altensteig sowie die Anbindung in die Region Neckar-Alb bis Tübingen möglich.
Wenn die Verkehrswende für die Region Nordschwarzwald gelingen soll, ist ihre Vernetzung mit dem Hauptbahnhof Stuttgart essentiell.
Die Hermann-Hesse-Bahn (HHB) ist ein Meilenstein der ÖPNV-Strategie des Landkreises. Sie endet allerdings in Renningen bzw. während der Hauptverkehrszeit schon in Weil der Stadt. Es fehlt eine umsteigefreie Bahnverbindung mit kurzer Fahrtzeit von Calw direkt in den Stuttgarter Tiefbahnhof.
Dies kann ein Metropolexpress leisten, der nicht an allen Stationen hält. Zudem würde ein MEX das störanfällige S-Bahn-System entlasten.
An den „Randzeiten“ sind ist der Busverkehr häufig nur schwach ausgelastet. Das ÖPNV-Angebot ist hier gegenüber der Alternative „Auto“ zu unflexibel, zu wenig attraktiv.
Das bestehende Angebot muss durch moderne Mobilitätsformen, durch „smarte On Demand“-Angebote, ergänzt werden.
ÖPNV-Taxis könnten unabhängig von starren Zeiten und Routen, per App oder telefonisch angefordert werden. Damit stände auch in schwächer frequentierten Randzeiten ein spontan buchbares Angebot zur Verfügung. Damit wäre verlässlich sicherstellt, dass Fahrgäste z.B. abends in angemessener Zeit und für einen attraktiven Fahrpreis ans Ziel kommen, ohne auf ein Auto angewiesen zu sein. Leerfahrten von Bussen können vermieden werden.